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2019.12.6
Tomonoura (鞆の浦) befindet sich am südlichen Ende der Stadt Fukuyama in der Präfektur Hiroshima. Der malerische, altmodisch wirkende Fischerort liegt an einer Bucht mit Blick auf das Seto-Binnenmeer und bezaubert mit seiner entspannten, beschaulichen Atmosphäre. Tomonoura ist Teil des Setonaikai-Nationalparks.
Zu Wohlstand gelangte Tomonoura im Zeitalter der Segelboote, als Händlerschiffe auf dem Seto-Binnenmeer kreuzten und im Hafen des Orts auf eine günstige Flut warteten. Der Ort profitierte in mehrfacher Hinsicht – so entstanden florierende Gewerbezweige wie die Herstellung von „Homeishu“, einem Heillikör aus Shochu und 16 verschiedenen Kräutern, der angeblich Langlebigkeit fördern sollte.
In den letzten Jahren wurde Tomonoura von mehreren internationalen und einheimischen Filmproduktionen als Drehort gewählt, darunter „Wolverine: Weg des Kriegers“ mit Hugh Jackman und „Ponyo – Das große Abenteuer am Meer“ vom beliebten Studio Ghibli. Der zu Beginn des Anime-Films „Ponyo – Das große Abenteuer am Meer“ gezeigte Hafenort basiert auf Tomonoura.
Im Altstadtkern von Tomonoura gibt es zahlreiche malerische Gassen, die von rustikalen alten Häusern mit Holzfassaden gesäumt sind. In einigen Geschäften wird auch noch der einheimische Heillikör Homeishu verkauft. Am Ufer ankern unzählige kleine Boote, an denen zu erkennen ist, dass der Hafen nach wie vor eine wichtige Rolle spielt. Im Ortszentrum gibt es mehrere Sehenswürdigkeiten:
Der Joyato-Leuchtturm wurde in der Edo-Zeit (1603-1867) erbaut und zählt zu den Wahrzeichen von Tomonoura. Der elf Meter hohe Turm steht unmittelbar südlich vom Ortszentrum und ist weithin sichtbar.
Öffnungszeiten: 10:00 bis 17:00 (Einlass bis 16:30)
Geschlossen: Dienstags (bzw. am Folgetag, sofern der Dienstag ein nationaler Feiertag ist), 29. Dezember bis 1. Januar
Eintritt: 400 Yen
Die großzügige Ota-Residenz war einst der Wohnsitz einer Familie, die seit dem Ende des 17. Jahrhunderts eine Homeishu-Brauerei betrieb. Von 1710 bis zum Beginn der Meiji-Zeit hatte die Familie das Monopol für die Homeishu-Erzeugung inne und kam zu entsprechend großem Wohlstand. Später wurde der Wohnsitz nach Umsatzeinbrüchen verkauft. Der neue Eigentümer hat die Gebäude jedoch zum größten Teil in Originalform erhalten. Heute können Besucher mehrere mit Tatami-Matten ausgelegte Räume, Teeräume und Homeishu-Lagerhäuser besichtigen.
Öffnungszeiten: 10:00 bis 17:00 (Einlass bis 16:30)
Geschlossen: 29. Dezember bis 1. Januar
Eintritt: 200 Yen
Irohamaru war der Name eines 1867 gesunkenen Händlerschiffs. Besondere Aufmerksamkeit erregte der Vorfall vor allem deshalb, weil sich Sakamoto Ryoma, eine bedeutende historische Persönlichkeit, an Bord befand. Über ein Jahrhundert später entdeckten Einwohner von Tomonoura das Wrack und bargen Gegenstände und Schiffsteile, die heute im Irohamaru-Museum zu sehen sind. Das Museum informiert auch über Ryoma, bietet aber leider keine Erläuterungen in englischer Sprache.
Öffnungszeiten: 10:00 bis 17:00
Geschlossen: Montags (bzw. am Folgetag, sofern der Montag ein nationaler Feiertag ist), Neujahrsfeiertage
Eintritt: 150 Yen
Das Geschichts- und Folkloremuseum Tomonoura widmet sich den verschiedenen örtlichen Gewerbezweigen sowie bedeutenden Ereignissen aus der Geschichte der Stadt. In Ausstellungen zum Alltagsleben der Einheimischen werden unter anderem Festwagen, Modelle von Händlerschiffen und Exponate aus der ehemaligen Burg Tomo gezeigt. Da nur wenig englischsprachiges Informationsmaterial verfügbar ist, ist das Museum für ausländische Besucher nur bedingt interessant.
Bei einem erfrischenden Spaziergang entlang der Bucht zeigen sich schöne Ausblicke auf den Ort und das Meer. Von dem lang gezogenen Kai am östlichen Ende der Bucht bietet sich Besuchern ein reizvoller Panoramablick über den Ort und die umliegende Küstenlandschaft.
Rings um den Ortskern liegen zahlreiche Tempel und Schreine, die an das reiche Erbe von Tomonoura erinnern und zu den größten Sehenswürdigkeiten des Orts zählen. Von einigen dieser Kultstätten bieten sich auch besonders schöne Ausblicke.
Öffnungszeiten: 08:00 bis 17:00
Geschlossen: Täglich geöffnet
Eintritt: 200 Yen
Der vielleicht berühmteste Ausblick in ganz Tomonoura ist der Blick durch die Veranda des Fukuzenji-Tempels auf die nahegelegenen Inseln Bentenjima und Sensuijima. Der Tempel beherbergt auch eine Maria-Kannon-Statue. Sie zeigt die Jungfrau Maria in Form des buddhistischen Bodhisattva Kannon und stammt aus der Edo-Zeit, als das Christentum in Japan verboten war und Christen ihre Religion nur heimlich ausüben konnten.
Öffnungszeiten: Durchgängig geöffnet
Geschlossen: Täglich geöffnet
Eintritt: Kostenlos
Der Enpukuji-Tempel in seiner heutigen Form wurde erst vor relativ kurzer Zeit um 1600 auf einem Hügel am Standort einer früheren Burg errichtet. Während der Machtkämpfe zwischen den beiden Kaiserhöfen im 14. Jahrhundert diente die Burg den Streitkräften des südlichen Hofs als Quartier.
Öffnungszeiten: Durchgängig geöffnet
Geschlossen: Täglich geöffnet
Eintritt: Kostenlos
Das Gelände des Ioji-Tempels, von dem sich schöne Ausblicke über die Bucht von Tomonoura bieten, ist von nostalgischen, ziegelgedeckten Stein- und Erdmauern eingeschlossen. Ein 15-minütiger Aufstieg auf den Hügel hinter dem Haupttempelgebäude führt zur Taishiden-Halle, von der die Aussicht über die Bucht sogar noch schöner ist.
Öffnungszeiten: Durchgängig geöffnet
Geschlossen: Täglich geöffnet
Eintritt: Kostenlos
Der Nunakuma-Schrein besteht aus zwei Schreinen, die beide Meeresgottheiten gewidmet sind. Die Sicherheit auf See spielte für den Hafenort Tomonoura naturgemäß von jeher eine große Rolle. Auf dem Gelände des Nunakuma-Schreins befindet sich auch eine alte No-Bühne.
Öffnungszeiten: 08:00 bis 17:00
Geschlossen: Täglich geöffnet
Eintritt: 150 Yen
Der Ankokuji-Tempel wurde in der Kamakura-Zeit (1192-1333) gegründet. Er beherbergt einige offizielle Nationalschätze und bedeutende Kunstwerke, darunter eine hölzerne Statue des Amida-Buddhas und eine Steinstatue eines sitzenden Bodhisattva Jizo. Auf dem Tempelgelände gibt es außerdem eine interessante Auswahl an tropischen Pflanzen.
Anfahrtsbeschreibung für Tomonoura
Am besten erreichen Sie Tomonoura mit einem der Busse, die alle 20 Minuten am Bahnhof Fukuyama starten. Da es keine englische Beschilderung gibt, müssen Sie an der direkt vor dem Bahnhofsausgang gelegenen Haltestelle 5 Ausschau nach einem Bus in Richtung des Hafens Tomo (鞆港, Tomoko) halten. Die Fahrt zur Haltestelle Tomonoura (鞆の浦) neben dem Besucherzentrum dauert etwa 30 Minuten und kostet 520 Yen. Bis zur Endhaltestelle am Hafen Tomo, wo die Busse wenden und zurückfahren, dauert die Fahrt 35 Minuten und kostet 550 Yen. Neben Bargeld werden in diesen Bussen auch Icoca- und Paspy-Chipkarten akzeptiert, andere Chipkarten dagegen nicht.
Der Bahnhof Fukuyama liegt an der von JR betriebenen Hochgeschwindigkeitsstrecke Sanyo-Shinkansen. Zwischen dem Bahnhof Shin-Osaka und Fukuyama verkehren die Shinkansen-Direktzüge Sakura und Nozomi. Eine einfache Fahrt dauert etwas mehr als eine Stunde und kostet ca. 7.500 Yen. Der Japan Rail Pass ist für Fahrten mit Sakura-Zügen uneingeschränkt gültig, gilt aber nicht in Nozomi-Zügen.
Zwischen Tokyo und Fukuyama verkehren Nozomi-Direktzüge (225 Minuten, ca. 17.000 Yen einfach, stündliche Verbindungen). Der Japan Rail Pass ist für Nozomi-Züge nicht gültig. Inhaber dieser Pässe sollten stattdessen eine Anschlussverbindung über den Bahnhof Shin-Osaka wählen (Züge Hikari und Sakura), mit der sich die Fahrzeit um etwa 30-60 Minuten verlängert.
Fortbewegung auf Tomonoura
Die Sehenswürdigkeiten in Tomonoura lassen sich von den Bushaltestellen aus gut zu Fuß erkunden. Alternativ sind auch Mietfahrräder erhältlich. Eine Verleihstation befindet sich neben dem Terminal, an dem die Fähren zur Insel Sensuijima ablegen. Die Mietkosten für Fahrräder betragen 300 Yen für die ersten zwei Stunden und 100 Yen für jede weitere angefangene halbe Stunde.
Quelle: japan-guide.com
Airport: Flughafen Hiroshima